Schritt für Schritt: Mein neuer Weg mit „Rock my Health“
Nicht jede Treppe führt schnurgerade nach oben. Manchmal wuchert Unkraut über die Stufen, manchmal gibt es Plateaus, auf denen man verharrt. Und manchmal zweifelt man, ob die nächste Stufe einen wirklich trägt. Genauso fühlt es sich mit meinem Herzensprojekt „Rock My Health“ an.
Der erste Schritt: Wie alles begann
Im April 2019 startete ich mit einer Vision: Eltern mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit der Gesundheit ihrer Kinder zu geben. Ich wollte sie dabei unterstützen, kluge Entscheidungen zu treffen – und gleichzeitig helfen, unnötige Arztbesuche zu vermeiden.
Damals stellte ich mir oft die Frage: Warum nehmen Eltern lange Wartezeiten in Kauf, nur um am Ende wieder das Gleiche zu hören – „Fieber? Abwarten. Hustensaft? Verschreibe ich nicht.“ Ich wollte informieren, aufklären und Orientierung geben: Wann kann ich mein Kind selbst versorgen? Wann ist ärztlicher Rat nötig?
Doch dann kam das Leben dazwischen – ein Umzug nach Schweden, berufliche Veränderungen, persönliche Herausforderungen. „Rock My Health“ geriet ins Stocken. Ich blieb auf einer dieser Stufen stehen.
Warum ich weitergehe
Manchmal bringt eine Pause Klarheit. Ich erkannte, dass meine Idee gut war – aber dass mittlerweile viele Kinderärzte auf sozialen Plattformen hochwertigen medizinischen Content für Eltern anbieten. Eine Entwicklung, die ich mit Freude beobachte.
Aus verschiedenen Gründen habe ich persönlich aber derzeit keine Lust, allzu aktiv auf sozialen Medien zu sein, und wähle daher einen anderen Weg. Schon lange wünschte ich mir eine gut sortierte Sammlung medizinischer Ressourcen, die ich jederzeit griffbereit habe und einfach mit Kollegen, Patienten und deren Eltern teilen kann. Da lag es nahe, meine bestehende Webseite „Rock My Health“ in meine persönliche Werkzeugkiste zu verwandeln.
Da ich zwischen zwei verschiedenen Gesundheitssystemen pendele und es diverse lokale Unterschiede gibt, ist es umso wichtiger, den Überblick zu behalten. Ein offenes Format hilft mir, relevante Informationen einfach zu sammeln und zu teilen. So können Kollegen, Patienten und Eltern direkt darauf zugreifen. Zudem ermöglicht es den Austausch und erleichtert die tägliche Arbeit.
Ein neuer Schritt: Rock My Health heute
Wie geht es nun weiter?
„Rock My Health“ ist ab jetzt mein digitaler Werkzeugkasten: eine wachsende Sammlung von Materialien, Leitlinien und strukturierten Tools für den pädiatrischen Alltag. Woche für Woche lade ich neue Inhalte hoch, um eine zentrale, gut strukturierte Sammlung aufzubauen. Damit ihr nicht lange suchen müsst, gibt es auf der Startseite unter dem Hauptslider rechts eine kleine Übersicht mit den neuesten Updates.
Die meisten Inhalte werden sowohl auf Schwedisch als auch auf Deutsch verfügbar sein. Auf länderspezifische Unterschiede werde ich explizit hinweisen. Vielleicht hilft der Blick über den Tellerrand, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Ein Blick über das Gesundheitssystem hinaus
Doch „Rock My Health“ soll nicht nur medizinische Inhalte bieten. Ich arbeite in zwei unterschiedlichen Gesundheitssystemen und erlebe täglich deren Vor- und Nachteile. Immer wieder werde ich gefragt: „Nicole, warum arbeitest du nun wieder in Schweden, wo doch in Deutschland ein akuter Ärztemangel herrscht?“
Ich verstehe diese Frage nur zu gut. Man muss nicht einmal in ländliche Regionen blicken, um zu sehen, wie groß das Problem ist. Schon in Berlin habe ich hautnah erlebt, welche Folgen der Mangel an Kinderärzten hat – für Patienten ebenso wie für Ärzte. (Mehr dazu hier: -> Link).
Warum habe ich mich jetzt schon zum dritten Mal für einen längeren Arbeitseinsatz in Schweden entschieden? Was macht die Arbeit in Schweden besonders? Welche Herausforderungen gibt es? Auch darüber werde ich schreiben. Denn ich bin überzeugt: Wir alle können voneinander lernen. Indem wir Missstände und Vorzüge thematisieren, können wir vielleicht sogar Veränderungen anstoßen.
Digitalisierung im Gesundheitswesen – Fluch oder Segen?
Ein weiteres Thema, das mich beschäftigt, ist die Digitalisierung in der Medizin. Ich erlebe die Einführung neuer digitaler Tools – einige sind eine echte Bereicherung, andere hingegen reine Zeitverschwendung.
Welche digitalen Lösungen funktionieren wirklich im Praxisalltag? Was ist nützlich, was überflüssig? Ich möchte diese Entwicklungen kritisch begleiten und den Austausch darüber fördern. Denn nur, wenn wir als Fachleute Erfahrungen teilen, können wir die besten Lösungen für unseren Berufsalltag finden.
Gemeinsam rocken wir die Kindermedizin!
Das ist also mein Startschuss. „Rock My Health“ geht in eine neue Runde – mit klarem Fokus, neuen Themen und einer strukturierten Herangehensweise. Ich freue mich auf Feedback, Input und den Austausch mit euch!